KAV Baden Württemberg kritisiert Allianz von ver.di und Fridays for future

Stuttgart, 3. März 2023

Die „neue“ Allianz von ver.di und Fridays for future beruht auf der falschen Annahme, dass die nahverkehrsspezifischen Finanzzuweisungen von Bund und Ländern für die Subventionierung von Fahrpreisen, Anschaffung neuen Materials, für die Verkürzung von Taktzeiten sowie zur Subventionierung dauerhaft erhöhter Personalkosten gleichermaßen eingesetzt werden können. Selbst wenn es zu wünschen wäre, stehen die Finanzmittel hierfür leider nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Die „neue“ Allianz kann nicht sinnvoll erklären, warum an einem Tag Autoblockaden erfolgen sollen und den Bürgerinnen und Bürgern gleichzeitig die unbestreitbar nachhaltige und klimafreundliche Alternative des Öffentlichen Nahverkehrs ganztägig vorenthalten wird. Klimafreundlich wäre es, wenn an einem solchen „Blockadetag“ die umweltfreundliche Alternative des Öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung stehen würde. Gerade dann könnten doch zusätzliche Fahrgäste gewonnen und die Mobilitätswende vorangebracht werden.

Als tariflicher Vertreter der kommunalen ÖPNV Unternehmen in Baden-Württemberg ist uns an einer umfassenden Mobilitätswende und dem Ausbau des Nahverkehrs gelegen. Mit den hohen Forderungen von ver.di in der laufenden Tarifrunde, wird dieses Ziel jedoch verfehlt. Wir brauchen einen maßvollen Tarifabschluss, um mehr ÖPNV anbieten zu können. Hohe Abschlüsse führen aufgrund begrenzter Finanzmittel zu weniger Angebot und damit zu weniger Klimaschutz.

Zum Hintergrund: ÖPNV spart täglich heute schon 20 Millionen Autofahrten und verursacht dabei bis zu 50% weniger CO2-Emission pro Personenkilometer. Eben weil die Klimabilanz eine so deutliche Sprache spricht, müssen wir jetzt die Chance nutzen die Mobilitätswende anzutreiben und weitere Zielgruppen zu erreichen. So nutzen nach wie vor 60% der Pendler den privaten PKW. Mit mehr Angebot und mehr Mitarbeitenden können wir diese Potenziale erschließen. Mehr ÖPNV, mehr von allem geht aber nur, wenn finanzieller Spielraum und Planbarkeit gegeben ist.

Weitere Informationen zur Tarifrunde finden Sie unter https://tarifrunde-nahverkehr-bw.de sowie auf Twitter unter https://twitter.com/kav_bw.